Coronavirus in Italien
Seit einigen Jahren leben wir in diesem wunderschönen Land und geniessen das farbenfrohe und lebendige Leben der Italiener. Doch in den letzten Monaten war davon nichts mehr zu spüren, denn Italien traf es besonders hart. Auf einmal wurde es überall ganz still ! Draussen fühlte es sich an wie in einer Geisterstadt. Kaum Autos, so gut wie gar keine Menschen. Und man hatte das Gefühl, kaum richtig atmen zu können vor lauter Angst und der Ungewissheit, die dieser Virus mit sich brachte. Die Menschen auf der Strasse gingen sich aus dem Weg und hielten den Blick gesenkt, das Gesicht abgewandt und unter einer Maske versteckt. Nichts mehr mit “Aperitivo” in der quirligen Lieblingsbar, keine Kinder, die genussvoll ihr Eis schlecken oder Freunde, die sich herzlich umarmen. Es erschien uns so surreal. Ist dies wirklich wahr? Oder träumen wir das alles nur?
Vorsichtig öffnet sich Italien nun wieder und auch wir beginnen langsam wieder zu atmen. Doch ein Teil unserer Angst bleibt, die Unsicherheit ist noch nicht ganz vorbei. Fragen bleiben: Sollen wir wirklich aus dem Haus gehen? Ist es in Ordnung, gute Freunde in die Arme zu nehmen? Oder wäre es vielleicht besser, auch beim Café mit den Nachbarn die Maske aufzubehalten und Abstand zu halten? Man spürt die gegenseitige Unsicherheit, Italien und seine immer so lebenslustigen Bewohner benötigen noch etwas Zeit zurück ins Leben.
Und doch hat sich auch viel Positives ergeben. Wir schätzen uns gegenseitig wieder, wir begreifen aufs Neue, wie wertvoll uns Familie und Freunde sind und wie sehr sie unser Leben bereichern. Wir sehen die bezaubernde Natur Italiens mit neuen Augen und sind trotz dieser grossen Krise noch immer dankbar, in einem so besonderen Land leben zu dürfen. Nun freuen wir uns wie Kinder darauf, endlich wieder einmal durch verwinkelte Gassen schlendern zu dürfen, das Meer zu riechen und sein Salz auf den Lippen zu spüren, einen Espresso zu trinken und am Abend frischen Fisch und ein kühles Glas Pigato zu geniessen.
Nach den bedrückenden Nachrichten der letzten Monate aus Italien möchten wir Ihnen in unserem Blog nun wieder das nahebringen, was dieses zauberhafte Land wirklich ausmacht: Lebensfreude, Bilder des Lebens, Kunst und Musik und schmackhafte Rezepte aus Italien.
“Morgen” (John Henry Mackay)
Und morgen wird die Sonne wieder scheinen und auf dem Wege, den ich gehen werde,
wird uns, die Glücklichen, sie wieder einen inmitten dieser sonnenatmenden Erde,
und zu dem Strand, dem weiten, wogenblauen werden wir still und langsam niedersteigen stumm - werden wir uns in die Augen schauen, und auf uns sinkt des Glückes stummes Schweigen.
